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Person/InstitutionFrancisco Goya (1746-1828)x
Time1825-1826x
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Dibersiòn de Espana / Spanisches Vergnügen

Kupferstichkabinett [798-1906]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1615023&resolution=superImageResolution#3420026 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Description

Aufgrund des repressiven politischen Klimas emigrierte Goya 1824 aus Spanien und ließ sich nach einem zweimonatigen Paris-Aufenthalt für den Rest seines Lebens in Bordeaux nieder. Dort entstand 1825 die aus der Erinnerung gezeichnete vierteilige Lithographien-Folge mit Stierkampfszenen. Sie wurde unter dem Titel »Los Toros de Burdeos« (die Stiere von Bordeaux) bekannt und bildet aus heutiger Sicht die Krönung seines graphischen Schaffens. C. Ch. M. N. Gauion, der Leiter der seit 1818 in Bordeaux etablierten Lithographischen Anstalt, druckte die vier Darstellungen in einer Auflage von jeweils 100 Exemplaren. »Dibersion de Espafia« ist das dritte Blatt der Folge. Bei der hier gezeigten Art spanischer Unterhaltung sind nach dem Ende einer Stierkampfvorführung Jungstiere in die Arena getrieben worden. Die bewegte Volksmenge legt sich mit ihnen an. In dem burlesken Treiben ist kaum noch zu unterscheiden, wer der Angreifer und wer der Angegriffene ist. Durch die fehlende Abgrenzung zum Rand und den hohen Blickpunkt wird der Betrachter unmittelbar in die Dynamik der Handlung hineingezogen. Ein Chaos ist ausgebrochen. Es gibt schon einige Opfer. Aber die in wilder Ausgelassenheit agierenden Zuschauer, die sich tänzelnd und Grimassen schneidend auf den links unten angreifenden Stier zubewegen, erfassen nicht den Ernst der Situation. Ungerührt sehen sie, wie das Tier, das schon einen Menschen niedergerissen hat, einen zweiten von hinten mit den Hörnern aufspießt. Baudelaire nannte die späten Stierkampfblätter bewundernd »riesige Gemälde im Kleinen«. Es handelt sich um ungewöhnlich großformatige Darstellungen. Goya bearbeitete sie in der Art von Leinwandbildern: auf der Staffelei und im Stehen. Anders als die Madrider Lithographien (Kat. VI.49) sind sie direkt mit Kreide auf Stein gezeichnet. Mit ihrer freizügigen, sich vom Gegenstand ablösenden Strichführung, ihrer ausschnitthaften Bildgestaltung und den gewagten Perspektiven eilt die Folge künstlerischen Entwicklungen der zweiten Jahrhunderthälfte voraus.

Text: Sigrid Achenbach in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 346–347, Kat. VI.50 (mit weiterer Literatur)

Material/Technique

Lithographie

Measurements

Blattmaß: 30,0 x 41,0 cm

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Kupferstichkabinett

Object from: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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